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Mutter im Stillmarathon mit Baby

Stillen

Clusterfeeding – Warum möchte mein Baby ständig gestillt werden?

Inhaltsverzeichnis:

Dein Baby hängt in den Abendstunden fast ununterbrochen an deiner Brust? Kaum ist eine Stillmahlzeit beendet, meldet es sich schon wieder und möchte gestillt werden? Mit einer solchen Situation bist du nicht alleine. Die meisten stillenden Frauen kennen diese langen Still-Marathons am Abend. Es handelt sich hierbei um ein ganz normales Verhalten von Babys, das als Clusterfeeding bezeichnet wird.

Dennoch sind viele frischgebackene Mütter verunsichert. Warum möchte das Kleine so oft an die Brust? Wie kann es denn so schnell schon wieder Hunger haben? Reicht meine Milch nicht? In diesem Artikel erklären wir dir, welchen Sinn Clusterfeeding hat, wie du erkennst, ob dein Baby satt wird und wie du diese anstrengende Phase möglichst entspannt überstehen kannst.

Was ist Clusterfeeding?

Unter Clusterfeeding versteht man Phasen (meist am Abend), in denen das Baby in sehr kurzen Abständen immer wieder an die Brust will. Der Begriff kommt aus dem Englischen und bedeutet übersetzt „Mahlzeiten-Häufung“. Während dieser Phase, die meist in den ersten Lebenswochen auftritt, häufen sich demnach die Stillmahlzeiten des Babys stark. Das Clusterfeeding wird oft auch als Still-Marathon oder Dauerstillen bezeichnet.

Dabei trinkt das Baby einige Zeit an der Brust und schläft nicht selten sogar dabei ein. Doch nur kurze Zeit später zeigt es schon wieder an, dass es gestillt werden möchte. Oftmals weint das Baby dann, ist sehr unruhig und lässt sich nur durch Mamas Brust beruhigen.

Wann kommt Clusterfeeding am häufigsten vor?

Dass Babys „clustern“, lässt sich vor allem in den ersten Tagen bzw. in den ersten drei bis sechs Lebenswochen beobachten. Aber auch nach den ersten Wochen kann es im späteren Verlauf der Stillbeziehung immer wieder Phasen geben, in denen das Baby gefühlt ununterbrochen gestillt werden möchte. Dies kommt beispielsweise vor, wenn das Kind einen Wachstumsschub hat, krank ist oder Zähne bekommt.

Die Phase des Clusterfeedings dauert oft zwei bis drei Tage, kann aber auch länger andauern. Meist „clustern“ Babys am Nachmittag, am Abend und in den frühen Nachtstunden.

Warum möchte mein Baby ständig an die Brust?

Ja, das Clusterfeeding kann sehr anstrengend für die stillende Mama sein. Aus Sicht des Babys gibt es jedoch einige gute Gründe für dieses Stillverhalten.

Häufiges Stillen ist ganz normal

Zunächst einmal ist es ganz normal, dass ein Baby sehr häufig an die Brust möchte. Neugeborene haben einen sehr kleinen Magen und können dementsprechend pro Stillmahlzeit nur geringe Mengen Milch zu sich nehmen. Zur besseren Vorstellung: Bei der Geburt ist der Magen nur so groß wie eine Kirsche, nach einer Woche hat er in etwa die Größe einer Aprikose. Zugleich wird Muttermilch schnell verdaut, sodass das Kleine bald wieder Hunger bekommt. Aus diesem Grund ist es heute nicht mehr üblich, feste Stillabstände zwischen den Stillmahlzeiten einzuhalten. Besser: Achte auf die Hungerzeichen deines Babys und stille es nach Bedarf.

Vielleicht bist du verunsichert, wenn andere Eltern dir erzählen, dass ihre Babys viel seltener gestillt werden möchten. Bitte bedenke dabei: Jedes Baby ist einzigartig. Bei manchen stellt sich das Hungergefühl eben schneller ein als bei anderen und beides ist vollkommen normal. Als Anhaltspunkt kannst du dir merken: Dein Baby sollte pro Tag mindestens acht bis zwölf Mal gestillt werden. Wie sich diese Stillmahlzeiten über 24 Stunden verteilen, ist ganz individuell. Es kann also sein, dass dein Baby am Vormittag und Mittag längere Pausen einlegt und am Abend dann viele kleine Mahlzeiten nacheinander einnimmt.

Clusterfeeding regt die Milchbildung an

Die Milchproduktion wird durch die Nachfrage des Babys bestimmt. Das heißt: Je häufiger dein Baby durch Saugen die Brust stimuliert und je regelmäßiger die Brust gut entleert wird, desto mehr Milch wird gebildet. Die vielen kurzen Stillmahlzeiten bewirken eine optimale Ausschüttung des Hormons Prolaktin, das für die Milchbildung verantwortlich ist.

Oftmals findet das Clusterfeeding vor einem Entwicklungsschub statt. Das Baby kurbelt hierdurch die Milchproduktion für den nächsten Tag an, um seinen gesteigerten Bedarf zu decken. Es ist demnach nicht ratsam, während einer Clusterfeeding-Phase dem Baby einen Schnuller zu geben, um die Stillabstände zu verlängern, da dies das Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage durcheinanderbringt und dann nicht die Milchmenge gebildet wird, die dein Kleines benötigt.

Stillen ist mehr als Ernährung

Ein ganz wichtiger Punkt in Bezug auf das Clusterfeeding: Stillen ist viel mehr als nur Nahrungsaufnahme. An der Brust befriedigt das Baby auch sein Bedürfnis nach Nähe und Geborgenheit. Du bist der sichere Hafen deines Kindes. Das Saugen an der Brust hilft ihm, die vielen Reize des Tages zu verarbeiten. So ist es kein Wunder, dass das Clusterfeeding gerade am Abend gehäuft vorkommt, nachdem das Kleine viele Erlebnisse in unserer schnellen, lauten und aufregenden Welt durchlebt hat.

Vorbereitung auf den Nachtschlaf

Vielen Babys hilft es, durch das Stillen zur Ruhe zu kommen und in den Schlaf zu finden. Das Clusterfeeding kann hierbei unterstützend wirken. Dabei spielt das Hormon Cholecystokinin (CKK genannt) eine Rolle. Dieses erzeugt beim Baby ein Sättigungsgefühl und wird ausgeschüttet, wenn das Kind etwa 20 Minuten an der Brust gesaugt hat. Nur 10–20 Minuten später sinkt der CKK-Wert im Blut allerdings schon wieder ab und dein Baby bekommt womöglich das Gefühl, schon wieder Hunger zu haben. Durch diese gehäuften Mahlzeiten am Abend kann das Baby allmählich seinen Verdauungstrakt füllen, wodurch dem Gehirn ein länger anhaltendes Sättigungsgefühl gemeldet wird. Das Baby trinkt praktisch auf Vorrat, um danach in eine etwas längere Schlafphase zu fallen.

Der Schlaf wird zudem dadurch unterstützt, dass Muttermilch die Aminosäure Tryptophan enthält, die Vorstufe des Schlafhormons Melatonin. Es macht demnach Sinn, dass Babys gerade in den Abendstunden so viel gestillt werden möchten.

Unsicherheiten und Mythen rund ums Clusterfeeding

Wird mein Baby wirklich satt?

Viele Eltern sorgen sich, dass das Baby ständig an die Brust möchte, da es nicht satt wird und die Mama zu wenig Milch hat. Aus dieser Sorge heraus beginnen die Eltern dann mit dem Zufüttern von Säuglingsnahrung und nicht selten führt dies nach und nach zu einem Abstillen. Dabei ist Clusterfeeding ein ganz normales Verhalten eines Babys. Es trinkt zwar oft nur kurz, dafür sind die Mahlzeiten sehr häufig und die Milchbildung wird optimal angeregt. 

Woran kannst du aber erkennen, ob es sich wirklich nur um Clusterfeeding handelt oder ob das Baby eventuell tatsächlich aus Hunger so oft nach der Brust verlangt? 

  • Wann „clustert“ das Kind: Clusterfeeding tritt meist zu einer bestimmten Tageszeit (vor allem nachmittags und abends) auf. Ist das Baby nach den Stillmahlzeiten gewöhnlich entspannt und „clustert“ nur in den Abendstunden, dürfte alles in Ordnung sein. Sollte das Baby den gesamten Tag über unzufrieden sein und hungrig wirken, dann solltest du genauer hinschauen. Eventuell liegt dann tatsächlich ein Problem mit der Milchbildung vor oder dein Baby hat (beispielsweise aufgrund eines zu kurzen Zungenbandes) Probleme beim effektiven Saugen an der Brust. Suche dir in diesem Fall Rat von deinem Kinderarzt/deiner Kinderärztin, deiner Hebamme oder Stillberaterin.
  • Gewichtsentwicklung des Babys: Entwickelt sich dein Baby entlang seiner Perzentilenkurve und nimmt beständig zu, dann kannst du dir sicher sein, dass es ausreichend Milch erhält. Dabei ist es normal, dass Babys nach der Geburt zunächst bis zu 7-10 % ihres Geburtsgewichts abnehmen. Spätestens bis zum 10. Lebenstag sollte das Geburtsgewicht wieder erreicht sein.
  • Volle Windeln: Auch anhand seiner Ausscheidungen kannst du erkennen, ob dein Kleines genügend Nahrung zu sich nimmt. Ab der zweiten Woche sollte es fünf bis sechs nasse Windeln pro Tag haben (bei Stoffwindeln sechs bis acht). Zudem sollte es in den ersten vier Lebenswochen mindestens einmal täglich eine ausreichende Menge gelblichen (curryfarbenen) Muttermilch-Stuhlgang haben.

Bekommt mein Baby kein Bauchweh durch die häufigen Stillmahlzeiten?

Noch immer hält sich hartnäckig das Gerücht, Babys würden Bauchschmerzen oder Blähungen bekommen, wenn sie zu häufig gestillt werden. Dies soll dadurch entstehen, dass neue, unverdaute Milch auf die verdaute Milch im Magen trifft und dies zu einer Reaktion beim Baby führen soll. Dies ist aber nicht richtig. Du darfst dein Baby nach Bedarf immer stillen, wenn es an die Brust möchte.

Clusterfeeding – hilfreiche Tipps für diese anstrengende Phase

Wie du siehst, ist das Clusterfeeding ein ganz normaler Teil der Baby- und Stillzeit und kein Grund zur Sorge. Dennoch kann es natürlich sehr anstrengend sein, das Kleine so oft zu stillen. Damit du mit der herausfordernden Situation möglichst gut und entspannt umgehen kannst, haben wir dir die besten Tipps für die Clusterfeeding-Phasen zusammengestellt:

Vertraue deinem Kind

Zu wissen, dass Clusterfeeding ein normales Babyverhalten ist, nimmt direkt eine Menge Druck aus der Situation. Du machst nichts falsch und deine Milchmenge reicht für dein Baby aus. Vertraue hier deinem Kind und stille es nach Bedarf. Und denke immer daran: Es ist nur eine Phase, die vorübergehen wird.

Mache es dir bequem

Bereite dich möglichst gut auf den abendlichen Still-Marathon vor. Mache es dir im Bett oder auf dem Sofa bequem, wähle eine angenehme Stillposition und achte darauf, dass dein Körper gut mit Kissen gestützt wird. Ein Stillkissen kann hilfreich sein. Auch ist es sinnvoll, eine Flasche Wasser, ein paar leckere Snacks, dein Handy und vielleicht ein gutes Buch griffbereit zu haben. Besonders Wasser ist bei längeren Stillmahlzeiten wichtig, damit du ausreichend Flüssigkeit zu dir nimmst.

Wunde Brustwarzen vermeiden

Gerade wenn dein Baby so ausgiebig trinkt, ist eine gute Anlegetechnik essentiell, um wunden Brustwarzen vorzubeugen. Achte darauf, dass das Kleine nicht nur die Brustwarze, sondern auch einen großen Teil des Warzenvorhofs mit dem Mund erfasst. Solltest du Schmerzen beim Stillen haben, dann docke das Baby ab und lege es erneut an. 

Das Problem ist bereits aufgetreten und du hast schmerzende, rissige oder sogar blutende Brustwarzen? Dann suche dir möglichst schnell Hilfe bei deiner Hebamme oder Stillberaterin, um die Ursache für das Problem zu beheben. Meist ist eine falsche Anlegetechnik die Ursache für wunde Brustwarzen. Es kann aber auch an motorischen Einschränkungen beim Kind (beispielsweise an einem zu kurzen Zungenbändchen) liegen. Eventuell kann es dir helfen, die Brustwarze mit Lanolin einzucremen. Ein Brustdonut schützt zudem die Brustwarze vor Reibungen durch die Kleidung. Alternativ kannst du auch die altbewährten Silberhütchen verwenden. Silber wirkt auf der Haut kühlend und heilungsfördernd.

Unterstützung

Im gesamten Wochenbett, aber vor allem in solch herausfordernden Phasen bist du mit der Aufgabe, das Baby zu stillen, bereits voll ausgelastet. Dein Partner/deine Partnerin, Familie und Freunde dürfen gerne Aufgaben im Haushalt und die Betreuung der größeren Geschwister übernehmen, damit du dich auf dein Baby konzentrieren kannst und zugleich kein schlechtes Gewissen bekommst, dass womöglich die Geschwisterkinder zu kurz kommen könnten.

Du darfst das Baby von der Brust lösen

Du musst die Stillmahlzeiten nicht endlos ausdehnen. Wenn du bemerkst, dass dein Kleines nicht mehr aktiv an der Brust trinkt und nur noch leicht am Nuckeln oder schon fast eingeschlafen ist, dann kannst du es natürlich von der Brust lösen, sofern es die Brustwarze nicht sowieso beim Beenden der Stillmahlzeit von alleine loslässt. Es ist möglich, dass dein Kind bald darauf erneut gestillt werden möchte. Aber so kannst du dir zumindest kleinere Stillpausen zwischendurch einbauen und dich etwas bewegen.

Packe das Kleine in die Trage

Durch das Clusterfeeding möchte dein Kind sein Bedürfnis nach Nähe stillen. Unser Tipp, damit du dennoch die Hände frei hast: Packe dein Baby ins Tragetuch oder in die Babytrage. So könnt ihr kuscheln und du hast zugleich mehr Bewegungsfreiheit. Mit etwas Übung kannst du deinen Liebling sogar in der Trage stillen. Auf diese Weise wird sich dein Kleines rundum wohlfühlen. Schließlich sind Menschenbabys Traglinge und möchten am liebsten den ganzen Tag nahe am Körper von Mama und Papa verbringen. Das Baby genießt die Kuscheleinheiten und die ausgeprägte Körpernähe genauso wie ihr und hormonell ist dies eine wichtige Basis um die Muttermilchmenge anzukurbeln und sicherzustellen.

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