Du bist eingeloggt als

[profile-email]

Werdende Mutter kämpft mit Übelkeit in der Schwangerschaft

Vorsorge

Schwangerschaftsübelkeit verstehen – verlässliche Hilfe für eine sensible Zeit

Inhaltsverzeichnis

Ein positiver Test – du bist schwanger. Vielleicht hast du dir diesen Moment voller Energie und Vorfreude vorgestellt. Doch stattdessen spürst du ein flaues Gefühl im Magen. Für viele werdende Mamas ist das ganz normal: Übelkeit zählt zu den häufigsten Begleiterscheinungen der Frühschwangerschaft und tritt bei etwa 75 % der Frauen auf. Man nennt sie „Morgenübelkeit“, obwohl sie auch tagsüber auftreten kann. Dabei kann sie mal stärker oder auch kaum spürbar sein.

Vielleicht macht dir dein Kreislauf zu schaffen, bestimmte Gerüche werden plötzlich unangenehm oder du fühlst dich einfach müde und ausgelaugt. Bitte sei dir bewusst: Du bist nicht allein. Diese Reaktion zeigt, dass dein Körper gerade auf seine eigene Weise Großes leistet. Auch wenn diese Phase herausfordernd sein kann, gibt es wirksame Wege, damit du dich wieder wohler fühlen kannst. Du musst dich nicht durchkämpfen. Mit Unterstützung, verlässlichen Informationen und kleinen Alltagshilfen kannst du diese Zeit gestärkt erleben.

Schwangerschaftsübelkeit – was steckt dahinter?

Übelkeit in der Schwangerschaft ist kein Zufall. Sie zeigt, dass sich dein Körper auf das neue Leben einstellt, auch wenn das mit Beschwerden verbunden sein kann.

Was in deinem Körper passiert

In den ersten Schwangerschaftswochen verändern sich viele Prozesse in deinem Körper und das zeigt sich auch in deinem Wohlbefinden. Das Schwangerschaftshormon hCG (humanes Choriongonadotropin) steigt rasch an. Es hilft dem Körper, sich auf die Einnistung und das Wachstum des Embryos vorzubereiten. Gleichzeitig steht es im Zusammenhang mit der typischen Übelkeit in der Frühschwangerschaft.

Auch andere Hormone spielen mit: Östrogen und Progesteron verlangsamen die Verdauung, wodurch bestimmte Gerüche intensiver wirken können, was ein häufiger Auslöser für Unwohlsein ist.

Neuere Studien zeigen, dass das Hormon GDF15, das in der Schwangerschaft vermehrt gebildet wird, mit Übelkeit und Erbrechen in Verbindung steht. Wie ausgeprägt die Beschwerden sind, hängt davon ab, wie schnell und stark der Hormonspiegel ansteigt. Frauen mit einem langsamen Anstieg haben oft weniger Symptome.

All das bedeutet: Dein Körper reagiert nicht zufällig. Er folgt einem natürlichen, biologischen Rhythmus und das darf man spüren. Es ist okay, wenn dich diese hormonellen Veränderungen herausfordern. Es ist auch okay, Hilfe zu brauchen. Dein Körper macht gerade einen großartigen Job – für dich und dein Kind.

Warum Schwangerschaftsübelkeit so unterschiedlich empfunden wird

Wie stark du Übelkeit in der Schwangerschaft erlebst, kann ganz unterschiedlich sein und das hat gute Gründe. Deine individuelle Hormonlage, eine mögliche Mehrlingsschwangerschaft, frühere Erfahrungen, Stress oder auch genetische Veranlagungen spielen eine Rolle. Auch dein allgemeines körperliches und seelisches Befinden hat Einfluss.

Vielleicht kennst du Frauen, bei denen die Übelkeit kaum ein Thema war und fragst dich, warum es bei dir anders ist. Bitte vergleiche dich nicht. Deine Schwangerschaft ist einzigartig und dein Körper übernimmt gerade eine besonders sensible Aufgabe. Es ist in Ordnung, wenn das auch herausfordernd ist.

Die gute Nachricht: In den meisten Fällen bessert sich die Übelkeit spürbar bis zum Ende des ersten Trimesters. Sollte sie jedoch länger anhalten oder besonders stark sein, könnte eine Hyperemesis gravidarum dahinterstecken, eine ausgeprägte Form der Schwangerschaftsübelkeit, die ärztlich begleitet werden sollte. Was das genau bedeutet und welche Hilfe es gibt, erfährst du weiter unten im Artikel. Es geht nicht darum, „durchzuhalten“. Es geht darum, gut für dich zu sorgen, mit dem, was du brauchst. Und du darfst jederzeit Hilfe annehmen.

    Wie lange dauert die Schwangerschaftsübelkeit und wann wird es besser?

    Übelkeit gehört zu den häufigsten Begleiterscheinungen der frühen Schwangerschaft, doch wie sie verläuft, ist von Frau zu Frau verschieden. Viele bemerken erste Anzeichen ab der 5. oder 6. Woche. Der Höhepunkt liegt häufig zwischen der 8. und 10. Woche.

    Bei den meisten werdenden Mamas bessern sich die Beschwerden zwischen der 12. und 14. Woche, also gegen Ende des ersten Trimesters. In manchen Fällen – etwa bei besonders empfindlicher Hormonlage – kann sie auch länger andauern.

    Vielleicht ist es bei dir nur ein leichter Schwindel am Morgen. Vielleicht begleitet dich das flaue Gefühl den ganzen Tag. Beides ist okay. Beides darf sein. Jeder Körper reagiert anders und jeder Weg ist richtig, so wie er ist.
    Sollte die Übelkeit über die 20. Schwangerschaftswoche hinaus bestehen bleiben oder sich sogar verstärken, ist es wichtig, mit deinem Frauenarzt/deiner Frauenärztin zu sprechen. Es könnte sich um Hyperemesis gravidarum handeln, eine Form der Übelkeit, die medizinische Unterstützung braucht. Du musst dich damit nicht allein fühlen. Es gibt Hilfe und du darfst sie annehmen, wann immer du sie brauchst.

    Was dir wirklich helfen kann – mit Zuversicht durch die Übelkeit

    Wenn dir oft übel ist, möchtest du dich wahrscheinlich einfach wieder wohler fühlen und das ist absolut verständlich. Die gute Nachricht: Schon kleine Veränderungen im Alltag können spürbar helfen. Wichtig ist, dass du das findest, was dir persönlich gut tut. Hier sind ein paar bewährte Tipps, die dir helfen können:

    • Mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilen: Zum Beispiel Zwieback, Knäckebrot oder ein kleiner Bissen Reiswaffel direkt nach dem Aufwachen. Kleine Portionen über den Tag verteilt halten deinen Blutzuckerspiegel stabil und das kann starker Übelkeit wirksam vorbeugen.
    • Eiweißreiche Snacks gegen Übelkeit: Leicht verdauliche, proteinreiche Lebensmittel wie Joghurt, (fettarmer) Käse oder eine Handvoll Nüsse können helfen, deinen Magen zu beruhigen und dich länger satt zu halten.
    • Wohltuende Getränke, die beruhigen: Ingwertee, milde Kräutertees oder stilles Wasser sind einfache, verträgliche Helfer für deinen Magen. Achte darauf, über den Tag verteilt ausreichend zu trinken. Kleine Schlucke helfen oft mehr als große Mengen auf einmal.
    • Deinen Alltag achtsam gestalten: Höre auf deinen Körper: Meide Gerüche, die dir nicht guttun. Gönn dir kleine Pausen, ruh dich aus, wenn du kannst, ein paar Minuten an der frischen Luft können oft schon Wunder wirken. Du brauchst dafür keine Erlaubnis. Dein Körper zeigt dir, was er gerade braucht und du darfst ihm vertrauen.
    • Akupressur am Handgelenk: Sanfter Druck auf einen Punkt am inneren Handgelenk kann Übelkeit lindern. Die Anwendung lässt sich leicht in den Alltag integrieren und kann besonders morgens oder unterwegs Linderung bringen. Der sogenannte P6-Punkt liegt etwa drei Fingerbreit unterhalb der Handgelenksfalte, zwischen den beiden gut tastbaren Sehnen. Um diesen Punkt zu stimulieren, kannst du deinen Daumen auf den Punkt legen und mit sanftem, gleichmäßigem Druck etwa ein bis zwei Minuten massieren. Alternativ lassen sich Akupressurbänder verwenden, die dauerhaft leichten Druck auf genau diesen Punkt ausüben, ganz ohne aktives Drücken. Wenn du unsicher bist, sprich am besten mit deiner Hebamme oder deinem Frauenarzt/deiner Frauenärztin darüber.

    Wann du ärztlichen Rat einholen solltest

    In den meisten Fällen ist Schwangerschaftsübelkeit zwar unangenehm, aber harmlos. Trotzdem gibt es einige Anzeichen, bei denen du besser nicht zögerst, einfach, um auf Nummer sicher zu gehen und dich gut unterstützt zu fühlen.

    Bitte wende dich an deinen Frauenarzt/deine Frauenärztin, wenn du Folgendes bemerkst:

    • Sehr häufiges oder starkes Erbrechen, besonders auch auf nüchternen Magen
    • Gewichtsverlust oder Anzeichen von Flüssigkeitsmangel
    • Kreislaufprobleme, starke Schwäche oder dunkler Urin

    Wenn du dir unsicher bist, gilt: Vertrau deinem Gefühl. Lieber einmal mehr nachfragen als zu lange zu warten. Oft reichen schon kleine Behandlungsmöglichkeiten, um Erleichterung zu schaffen und es ist völlig in Ordnung, dir Unterstützung zu holen. Denn du musst da nicht alleine durch.

    Wenn Übelkeit zur Belastung wird – Hyperemesis gravidarum

    Manchmal reichen Hausmittel und kleine Veränderungen nicht mehr aus und das ist kein Zeichen von Schwäche. Wenn du dich kaum noch auf den Beinen halten kannst oder der Alltag nicht mehr zu bewältigen ist, könnte eine Hyperemesis gravidarum dahinterstecken, eine besonders ausgeprägte Form der Schwangerschaftsübelkeit.

    Typische Anzeichen dafür sind:

    • Sehr häufiges, starkes Schwangerschaftserbrechen, auch ohne etwas gegessen zu haben
    • Starker Flüssigkeitsverlust
    • Deutliche Erschöpfung und merklicher Gewichtsverlust

    In solchen Fällen ist medizinische Unterstützung wichtig:

    • Infusionen helfen, Flüssigkeit, Elektrolyte und Nährstoffe auszugleichen, besonders wenn du nichts bei dir behalten kannst.
    • Vitamin B6 (Pyridoxin) wird oft bei Schwangerschaftsübelkeit eingesetzt, da es den Magen beruhigen und das Unwohlsein lindern kann.
    • Doxylamin ist ein Antihistaminikum, das speziell bei starker Übelkeit in der Frühschwangerschaft ärztlich verordnet wird. Es gilt als gut verträglich und sicher in der Anwendung.

    Ein sicherer, ruhiger Rückzugsort kann zusätzlich helfen, dich körperlich und emotional zu stabilisieren. Hilfe ist da, wenn du sie brauchst. Du musst nicht „funktionieren“. Du darfst sagen: „Ich brauche Hilfe.“ Und genau das ist ein Zeichen von Stärke, nicht von Schwäche.

    Du darfst dich gut fühlen, auch in einer herausfordernden Zeit

    Schwangerschaftsübelkeit kann anstrengend sein, körperlich und emotional. Aber du bist nicht allein. Es gibt Wege, die dir helfen können, dich wieder wohler zu fühlen, sanft, alltagstauglich und in deinem eigenen Tempo. Ob es kleine Rituale, liebevolle Unterstützung oder medizinische Begleitung sind: Du darfst nehmen, was dir guttut.

    Diese Phase ist vorübergehend, aber sie zählt. Und du zählst mit allem, was du fühlst. Vertrau darauf: Du machst das gut. Schritt für Schritt. In deinem Rhythmus.

    Milupa E-Book Willkommensgeschenk

    Jetzt Teil der MyMilupaCommunity werden und Willkommensgeschenk sichern!

    Bist du schon Teil der MyMilupa Community? Registriere dich jetzt für den Newsletter und sichere dir das umfangreiche E-Book mit den 25 beliebtesten Milupa Beikost Rezepten.

    Du hast Fragen rund um unsere Produkte oder brauchst Beratung?

    Unser Team vom Milupa Eltern & Baby Service Österreich hat jederzeit ein offenes Ohr für deine Fragen - selbst allesamt Mamas verfügen sie über einen großen Erfahrungsschatz und viele praxiserprobte Tipps. Ruf uns einfach mal an!

    x