Baby schreit auf Arm der Mutter

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Schreibaby - Warum schreit mein Baby

Wenn dein Baby viel weint: Tipps und Hilfe

Dass dein Baby hin und wieder weint, ist erst mal ganz normal. Es kann dich ja noch nicht rufen, um Hilfe bitten oder mit dir reden. Du bist sozusagen Babys Übersetzerin, die seine Sprache lernen und in diesen neuen Job hineinwachsen wird. Aber: So, wie manche Erwachsenen redselig sind und andere eher schweigsam, gibt es auch lautere und leisere Babys. Erfahre hier, was hinter dem Weinen deines Kindes stecken kann und wie du deinem Baby hilfst.

Was dir dein Baby sagen will

Wenn du dir Zeit nimmst, deinem Baby zuzuhören und auch sein Mienenspiel und die Gesten zu beobachten, dann weißt du: Hinter dem Weinen steckt immer wieder anderes. „Ich habe Hunger!“ klingt ziemlich durchdringend, „Mir tut was weh“ schrill und „Mir ist langweilig“ eher quengelig. Auch für die volle Windel, die kalten Füße und Müdigkeit findet dein Baby eigene Töne und Gesichtsausdrücke.

Deine Antwort sollte, wann immer möglich, schnell erfolgen, denn Babys haben im ersten halben Jahr noch gar kein Zeitgefühl. Für dein drei Monate altes Baby sind fünf Minuten eine Ewigkeit. Es ist also keinesfalls Verwöhnen, wenn du dein Baby sofort stillst, wickelst oder in den Schlaf wiegst. Im Gegenteil: Wenn Babys den Eindruck gewinnen, dass Mama und Papa auf ihr Weinen reagieren und ihre Not ernst nehmen, werden sie zu besonders genügsamen Kleinkindern. Sie fühlen sich dann geliebt und sicher.

Oh nein, ein Schreikind

Was aber, wenn dein Baby nicht nur ab und zu mal sehr laut wird, sondern täglich sehr lange? Jedes fünfte Elternpaar hat ein sogenanntes Schreikind, auch 24-Stunden-Kind oder Fussy Infant genannt. Von einem Schreikind spricht man dann, wenn ein gesundes, nicht hungriges Baby im Alter von 0 bis 3 Monaten

  • mehr als 3 Stunden pro Tag schreit
  • an mehr als 3 Tagen pro Woche schreit

Dieses Weinen klingt nach höchster Not und ist durch nichts zu stoppen. Stillen, Fläschchen, Schnuller, Herumtragen – alles hilft nur kurz, wenn überhaupt. Bei den meisten 24-Stunden-Kindern lässt das tägliche Weinen ab dem 4. Lebensmonat allerdings deutlich nach. Dieser Gedanke kann dir helfen, durchzuhalten.

Woher all der Kummer?

Eines ist klar: Dein Baby hat, nur weil es vielleicht ein Schreikind ist, natürlich keinen schlechten Charakter oder will dich ärgern. Vielmehr geht man davon aus, dass diese Kinder einfach besonders sensibel sind. Was anderen Säuglingen weniger ausmacht – zum Beispiel leichte Blähungen oder Einschlafprobleme –, ist für sie unerträglich. Viele Schreibabys schlafen von Natur aus wenig und können die vielen Eindrücke, die jeden Tag auf sie einströmen, nicht so einfach verarbeiten.

Ein typisches Schreibaby kennt aber auch ruhige Stunden voller Fröhlichkeit. Bitte deinen Kinderarzt/deine Kinderärztin, dein unruhiges Baby zu untersuchen, wenn du eines oder mehrere der folgenden Symptome beobachtest:

  • wenn dein Baby pausenlos so wirkt, als habe es starke Schmerzen
  • wenn es wenig zunimmt
  • wenn es Verstopfung oder Durchfall hat
  • wenn es einen Ausschlag entwickelt
  • wenn es Fieber bekommt

Dauerhaftes Weinen kann dann möglicherweise ein Hinweis auf eine Erkrankung oder Allergie sein.

Drei-Monats-Koliken

Früher nannte man es Drei-Monats-Koliken, wenn ein Baby auffallend viel weinte. Heute weiß man: Das Bauchweh kommt oft erst nach dem Weinen. Ein schreiendes Baby schluckt nun mal viel Luft. Manchmal hat ein Baby allerdings wirklich jeden Tag heftige Bauchschmerzen, obwohl es völlig gesund ist. Kein Wunder, denn in den ersten drei Monaten ist das Bäuchlein noch sehr unreif. Es muss sich erst an das Verdauen der Milch gewöhnen. Voll gestillte Kinder tun sich hiermit leichter als Babys, die das Fläschchen bekommen. Wenn du dich fragst, ob dein Kind deine Muttermilch verträgt, beziehungsweise ob du statt deiner gewohnten eine andere Säuglingsnahrung ausprobieren solltest, sprich am besten erst einmal mit deiner Hebamme oder deinem Kinderarzt/deiner Kinderärztin.

Es gibt Hilfe!

Wenn dein Kind sehr viel weint, solltest du in jeder Hinsicht einen Gang zurückschalten. Nach und nach überträgt sich deine Gelassenheit aufs Baby. Wie das geht? Akut kannst du dein Baby ein wenig entspannen, indem du ihm folgendes anbietest:

  • den Fliegergriff: Trage dein Baby mit dem Bäuchlein nach unten, eng an deinen Bauch geschmiegt, auf deinem Unterarm umher.
  • eine Babymassage mit vorgewärmtem Pflanzenöl
  • einen Kräutertee
  • Pucken in einem eng gewickelten Tuch

Sicher übernehmen dein Partner oder Oma und Opa auch gerne mal den "Dienst".

Langfristig hilft es, mehr Ruhe in euren Familienalltag zu bringen – zumindest vorübergehend. Ein immer gleicher Tagesablauf, wenig Besuch und viel Zeit an der frischen Luft können helfen.

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