Milupa Mama Baby Sonne Wiese

Stillen

Abstillen – Ein sanfter Abschied von Mamas Brust

Inhaltsverzeichnis

Für viele Mamas gibt es kaum etwas Schöneres, als ihr Baby im Arm zu halten und es zu stillen. Schließlich ist Stillen weit mehr als nur Ernährung. Mamas Brust bietet dem Kleinen neben Muttermilch Liebe, Wärme, Trost und Geborgenheit. Auch für dich fühlt sich diese Nähe zu deinem Kind vermutlich ganz innig und vertraut, ja sogar magisch an.

Und doch kommt irgendwann der Zeitpunkt, an dem du dir Gedanken über das Abstillen machst. Vielleicht wünschst du dir wieder mehr Freiraum. Womöglich ist dir das Stillen auf einmal unangenehm, weil dich dein kleiner Schatz mit seinen ersten Zähnchen beim Nuckeln beißt. Oder dein Kleinkind wird größer und das Stillen fühlt sich einfach nicht mehr richtig für dich an. Aus welchen Gründen auch immer du abstillen möchtest – es ist allein deine Entscheidung. Du darfst bestimmen, wie lange du deinem Kind die Brust gibst. Lasse dich dabei nicht von Außenstehenden unter Druck setzen und höre auf dein Bauchgefühl.

Im Idealfall gibst du dir und deinem Kind Zeit für das Abstillen. Ein allmählicher Abschied von der Brust ist sanfter für beide von euch. Wie du dabei am besten vorgehst, verraten wir dir in diesem Artikel.

Das Kind abstillen – wann ist der richtige Zeitpunkt?

Wie lange sollte ich mein Baby stillen? Diese Frage stellen sich viele Mütter. Dabei gilt: Es gibt nicht den einen richtigen Zeitpunkt für das Ende der Stillbeziehung. Was raten die Experten?

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt: Stille dein Kind die ersten sechs Monate seines Lebens ausschließlich. Schließlich ist Muttermilch das Beste für seine Gesundheit. Im Alter von etwa sechs Monaten entwickeln die meisten Babys das Bedürfnis, feste Nahrung zu probieren. Die Einführung der Beikost beginnt. Das bedeutet aber nicht, dass du dein Kind nun direkt abstillen musst. Du darfst dabei so lange weiter stillen, wie du möchtest. Laut WHO sollten Kinder bis zu einem Alter von zwei Jahren (oder länger) zusätzlich gestillt werden.

So lange werden Kinder in Österreich gestillt

  • Rund 97 % der Frauen entscheiden sich nach der Geburt dazu, ihrem Baby die Brust zu geben.
  • Nach sechs Monaten wird noch etwas mehr als die Hälfte der Kinder gestillt.
  • Zu wenig Muttermilch und Beschwerden mit der Brust sind die beiden häufigsten Gründe fürs Abstillen.
  • Die durchschnittliche Stilldauer in Deutschland: etwa acht Monate.
  • Nur rund 16 % aller Kinder werden über den ersten Geburtstag hinaus gestillt.
  • Schätzungsweise bekommen noch 2,4 % der Kinder im Alter von zwei Jahren die Brust. Allerdings liegen für diese Stilldauer keine repräsentativen Daten vor.

„Was, du stillst immer noch?“ – Spätestens mit dem ersten Geburtstag des Kindes bekommen viele Frauen unerwünschte Kommentare und Ratschläge von außen zu spüren. Das kann schnell verunsichern. Dabei möchten wir dich bestärken: Du darfst dein Kind so lange stillen, wie du es möchtest. Höre dabei einfach auf dein Bauchgefühl. Du brauchst dich nicht schuldig zu fühlen, wenn du bereits nach drei Monaten abstillst. Genauso wenig musst du dich rechtfertigen, wenn du deinem Liebling zwei Jahre oder länger die Brust gibst.

Wie du siehst, existiert kein fester Zeitpunkt, an dem abgestillt werden sollte. Es gibt jedoch einige Lebensphasen, in denen du mit dem Abstillen besser noch etwas wartest. Hierzu gehören folgende Situationen:

  • Dein Baby befindet sich in einer herausfordernden Entwicklungs- oder Wachstumsphase.
  • Dein Liebling zahnt.
  • Ihr beginnt mit der Eingewöhnung in die Krabbelgruppe.
  • Dein Sprössling ist krank.

Diese Phasen bringen vermutlich eine große Herausforderung für deinen kleinen Schatz mit sich. Mamas Brust kann in dieser Zeit besonders wichtig für dein Baby sein. Schließlich spendet sie ihm neben Muttermilch auch Trost und Geborgenheit.

Mutter füttert ihr Baby mit leckerem Babybrei und das Kind hat Freude am Essen

Oft gibt es Alternativen zum Abstillen

Manchmal ist für die Mutter einfach der Moment gekommen, dass sie nicht weiter stillen möchte. In einigen Fällen ist ein schnelles Abstillen aus medizinischen Gründen unumgänglich. Es gibt aber auch Situationen, in denen das Abstillen nicht unbedingt notwendig ist. Hierzu gehören unter anderem folgende Umstände:

Du musst Medikamente einnehmen

Bekommst du Medikamente verschrieben, dann teile unbedingt deinem Arzt / deiner Ärztin mit, dass du noch stillst. Glücklicherweise lassen sich meist stillverträgliche Arzneimittel finden. Zu Medikamenten in der Stillzeit kannst du dich bei Embryotox informieren.

Es kommt zu Milchstau und anderen Stillproblemen

Wunde Brustwarzen, ein Milchstau oder gar eine Brustentzündung sind äußerst unangenehm – aber kein Grund zum Abstillen. Die Milch wird nicht schlecht und indem dein Kind die Brust regelmäßig entleert, wirkst du einem Milchstau entgegen. Wende dich am besten an deine Hebamme oder Stillberaterin, wenn du Schmerzen oder andere Probleme mit dem Stillen hast.

Die Einführung der Beikost beginnt

Mit etwa einem halben Jahr bekommen die meisten Babys erstmals feste Nahrung. Es empfiehlt sich, trotz Beikost-Einführung weiterzustillen. Im ersten Lebensjahr soll die Beikost das Stillen schließlich nur ergänzen, nicht komplett ersetzen.

Du beginnst wieder zu arbeiten

Als stillende Mutter hast du das Recht auf bezahlte Pausen während deiner Arbeitszeit, um dein Kind zu stillen bzw. Milch abzupumpen.

Wird dein Baby nicht mehr voll gestillt, ist die Situation ganz einfach: Du stillst es immer dann, wenn du zuhause bist. Während deiner Arbeitszeit wird es von deinem Partner / deiner Partnerin oder einer anderen Betreuungsperson gefüttert.

Du wünschst dir eine weitere Schwangerschaft

Vielleicht hast du schon einmal gehört, dass durch das Stillen der Eisprung unterdrückt und damit eine erneute Schwangerschaft verhindert wird. Bei vielen Frauen stimmt das – allerdings nur solange sie voll stillen. Sobald du aber längere Pausen zwischen den einzelnen Stillmahlzeiten machst bzw. Beikost fütterst, wirst du mit großer Wahrscheinlichkeit wieder deinen Eisprung bekommen und schwanger werden können. Auch mit Babybauch darfst du gewöhnlich weiterstillen. Wende dich in diesem Fall bitte an deinen Frauenarzt / deine Frauenärztin.

Abstillen – sanft oder abrupt

Beim Abstillen darfst du ganz nach deinem eigenen Tempo vorgehen. Grundsätzlich hast du drei verschiedene Möglichkeiten:

1. Du richtest dich vollkommen nach deinem Kind

Beim sogenannten natürlichen Abstillen bestimmt ganz allein das Kind, wie lange es gestillt werden möchte. Dabei können auch nach der Einführung der Beikost noch Jahre vergehen, bis dein Kleines gar nicht mehr an die Brust möchte. Schließlich beträgt das biologische Abstillalter des Menschen schätzungsweise 2,5 bis 7 Jahre.

2. Du unterstützt den Abstillprozess auf sanfte Weise

Wie beim natürlichen Abstillen findet die Entwöhnung von der Brust allmählich über einen längeren Zeitraum statt. Du kannst den Prozess aber auf verschiedene Weise sanft beschleunigen. Die besten Tipps zum langsamen Abstillen findest du weiter unten.

3. Du stillst dein Kind sehr schnell ab

Manchmal ist es notwendig, von heute auf morgen mit dem Stillen aufzuhören. Dies kann der Fall sein, wenn du und dein Baby aus irgendwelchen Gründen räumlich getrennt werdet oder du beispielsweise Medikamente einnehmen musst, die deinem Säugling schaden. Ein solch abruptes Ende des Stillens kann emotionalen Stress für Mutter und Kind bedeuten. Auch besteht ein erhöhtes Risiko eines Milchstaus, da deine Brust zunächst weiter Muttermilch produziert. Aus diesem Grund ist ein allmähliches Abstillen – sofern möglich – die sanftere Variante. Weitere Informationen zu einem schnellen Abstillen findest du weiter unten.

Das Kind sanft abstillen 

Du denkst langsam ans Abstillen, möchtest dir und deinem Baby aber Zeit für diesen großen Schritt geben? Das ist wunderbar. Auf diese Weise kann sich dein Kind allmählich auf die neue Situation einstellen. Gleichzeitig reduziert sich die Milchbildung auf natürliche Weise und es treten seltener Komplikationen auf.

Tipps für einen sanften Abschied von der Brust

  • Kein aktives Anbieten: Stille dein Kind nur, wenn es danach verlangt, und biete ihm die Brust nicht aktiv an.
  • Hochgeschlossene Kleidung: Aus den Augen, aus dem Sinn – „Verstecke“ deine Brüste und wähle Kleidung ohne tiefen Ausschnitt.
  • Für Ablenkung und Alternativen sorgen: Manchmal verlangen Babys nicht aus Hunger nach der Brust, sondern suchen Nähe und Beruhigung. Anstatt dein Kind an der Brust nuckeln zu lassen, kannst du kuscheln, einen Schnuller geben, ein Lied vorsingen oder eine Geschichte vorlesen. Vielleicht möchte dein Schatz auch einen Schluck Wasser trinken oder ist mit einem anderen Snack zufrieden.
  • Altersgerecht erklären und Kompromisse finden: Mit einem etwas älteren Kind kannst du über deinen Abstillwunsch sprechen. Vielleicht findet ihr gemeinsame Lösungen, wie ihr die Stillzeit sanft beenden könnt, indem ihr nur noch an bestimmten Orten oder zu bestimmten Tageszeiten stillt.
  • Ganz viel Körpernähe: Abstillen wird oft als zweites Abnabeln erlebt. Damit dein kleiner Liebling sich trotzdem geborgen fühlt, plane jede Menge Zeit zum Kuscheln, Streicheln und Spielen ein. Das wird auch dir guttun.

Stillfreie Nächte: Das Baby nachts von der Brust entwöhnen

Das nächtliche Abstillen ist eine ganz besondere Herausforderung – bietet die Brust dem Säugling doch gerade nachts Geborgenheit und das Gefühl, in Sicherheit zu sein. Gleichzeitig sehnen sich viele Mamas danach, wieder durchschlafen zu können und nicht im Stundentakt das Kleine anlegen zu müssen. Bedenke aber: Ein nächtliches Abstillen garantiert nicht, dass dein Baby dann besser durchschläft.

Folgende Tipps können dir beim nächtlichen Abstillen helfen:

  • Wichtig ist: Du solltest von deinem Abstillwunsch überzeugt sein. Bist du selbst noch am Zweifeln, so wird dies dein Kind spüren und vermehrt protestieren.
  • Teile deinen Abstillwunsch in kindgerechter Sprache mit. Erkläre deinem Kind beispielsweise, dass du durch das nächtliche Stillen sehr erschöpft bist und es lernen wird, ohne Nuckeln an der Brust in den Schlaf zu finden. Versichere ihm aber, dass es dabei natürlich nicht alleine gelassen wird.
  • Dein Baby ist es gewohnt, an der Brust einzuschlafen? Das Abstillen vor dem Einschlafen gelingt eventuell besser, wenn deine Partnerin oder dein Partner euren kleinen Schatz ins Bett bringt und die Abendroutine übernimmt.
  • Eine sanfte Methode für Kinder ab einem Jahr ist das 10-Nächte-Programm nach Dr. Jay Gordon. Dabei wird das Kleine schrittweise von der Brust entwöhnt. Das Stillen wird hierbei ersetzt durch Kuscheln, Umarmen und Streicheln.

Egal, für welche Methode du dich entscheidest, ganz ohne Tränen wird das Abstillen in der Nacht vermutlich nicht ablaufen. Gehe in deinem eigenen Tempo vor, habe Geduld mit deinem Liebling und schenke ihm jede Menge Zuwendung.

Wenn ein schnelles Abstillen notwendig ist

In Ausnahmefällen ist leider ein abruptes Abstillen, oftmals auch mit medikamentöser Unterstützung, nötig. Dies kann beispielsweise der Fall sein, wenn die Mutter schwer erkrankt. Wenn möglich, sollte auch ein schnelles Abstillen schonend passieren. Bestenfalls darf dein Schatz noch ein paar Tage weiter Milch an der Brust trinken, nur dass die Stillmahlzeiten mit jedem Tag weniger werden, damit die Milchbildung langsam abnimmt.

Ein zu schnelles Abstillen kann für Eltern und Baby emotional sehr belastend sein. Während dein Kleines womöglich die gewohnte Brust vermissen wird, birgt ein plötzliches Abstillen auch für die stillende Mama gesundheitliche Risiken: Wird die Brust auf einmal nicht mehr entleert, kommt es leicht zu einem Milchstau und Brustentzündungen. Folgende Tipps können helfen, die Auswirkungen auf Mutter und Kind zu lindern.

Vorgehen bei einem schnellen Abstillen

  • Reduktion der Milchbildung: Verschiedene Hausmittel sollen helfen, die Milchproduktion zu senken. Hierzu gehört beispielsweise Salbei- oder auch Pfefferminztee. Hilfreich ist auch das Kühlen der Brust durch Kühlelemente, Kohlblätter oder Topfenwickel.
  • Manuelle Entleerung der Brust: Wird der Druck zu groß und hast du Schmerzen in den Brüsten? Dann streiche die Milch sanft mit den Händen aus. Alternativ kannst du die Brust auch mit einer Milchpumpe entleeren, bis die Spannung nachlässt. Du solltest aber nicht zu viel und zu oft abpumpen, da ansonsten die Milchbildung wieder angeregt wird.
  • Professionelle Beratung: Wende dich an deine Hebamme oder eine Stillberaterin. Diese kann dich beim Abstillen mit wertvollen Tipps unterstützen.

Denke daran: Ein schnelles Abstillen kann sehr aufreibend und emotional für dich und dein Baby sein. Es ist ganz normal, wenn dein Kind wütend und traurig darüber ist. Versuche, es auf andere Weise zu trösten und kuschelt viel miteinander. Vielen Mamas hilft es, das letzte Stillen ganz bewusst zu genießen. Vielleicht möchtest du auch ein letztes Foto davon machen?

Du brauchst:

  • Topfen
  • Eine Rolle Küchenpapier
  • Eine Schere
  • Teller und Frischhaltefolie

So geht's:

  1. Den Topfen kannst du mit einem Löffel oder einem Messer auf das Küchenpapier auftragen
  2. Lege zwei Blatt Küchenpapier aufeinander und schneide einen Kreis in Größe deiner Brust aus
  3. Nimm einen der zwei gleich großen Kreise und bestreiche sie fingerdick mit kaltem Topfen und lege danach das andere Blatt Küchenrolle darauf.
  4. Lege den kühlenden Topfenwickel nach dem Stillen auf die schmerzende Brust

Das Gute, Topfenwickel kühlen nicht nur, sie enthalten auch phosphorhaltiges Kasein und wirken so entzündungshemmend. Grundsätzlich gilt: Der Milcheinschuss markiert den Beginn der Milchbildung, den Übergang von der Vormilch zur reifen Milch. Nimm dir von Anfang an Zeit und Ruhe. Wichtig ist, dass du und dein Baby miteinander, den für euch richtigen Rhythmus findet.

Ein liebevolles Ende der Stillzeit

Packt dich schon die Wehmut, wenn du an das Ende der Stillzeit denkst, oder kannst du das Abstillen gar nicht erwarten? Egal, aus welchen Gründen du dein Baby von der Brust entwöhnen möchtest – es ist allein deine Entscheidung. Auch ist es normal, wenn du und dein Baby dabei eine Achterbahnfahrt der Gefühle erlebt. Versuche, geduldig und nachsichtig zu sein. Wichtig ist nur, dass du bewusst diesen Weg einschlägst und auf dein Bauchgefühl hörst. So kannst du deine innere Haltung auf dein Kind übertragen und gemeinsam werdet ihr diese Zeit der Veränderung meistern. Wir wünschen dir und deinem Baby ein gutes und möglichst sanftes Ende eurer Stillbeziehung.

Milupa E-Book Willkommensgeschenk

Jetzt im Milupa Baby Club registrieren und Willkommensgeschenk sichern!

Registriere dich jetzt im Milupa Eltern & Baby Club und freue dich auf:

  • Ein exklusives Milupa Schwangerschafts-E-Book mit hilfreichen Tipps zur Schwangerschaft sowie ein Milupa E-Book mit den beliebtesten Beikost Rezepten zum gratis Download
  • Persönliche Newsletter mit hilfreichen Informationen zu deiner Schwangerschaft und deinem Baby
  • GRATIS Milupa Produktproben zum Anfordern

Die Anmeldung dauert nur 2 Minuten!

Du hast Fragen rund um unsere Produkte oder brauchst Beratung?

Unser Team vom Milupa Eltern & Baby Service Österreich hat jederzeit ein offenes Ohr für deine Fragen - selbst allesamt Mamas verfügen sie über einen großen Erfahrungsschatz und viele praxiserprobte Tipps. Ruf uns einfach mal an!

x